Hand aufs Herz. Beim PC-Kauf wünschen wir uns alle die beste Technologie und einen möglichst guten Arbeitsspeicher, damit unsere Programme flüssig laufen. Doch bei der Entscheidung für den Arbeitsspeicher kratzen wir uns dann doch am Kopf. Was ist denn nun besser? DDR4 oder DDR5? Ist die neue Generation wirklich so unverzichtbar?
Während DDR4 für rund ein halbes Jahrzehnt als die Lösung für Arbeitsspeicher schlechthin galt, ist nun die neue Generation auf dem Vormarsch. Im Gegensatz zum Vorgänger soll DDR5 deutlich leistungsfähiger und effizienter sein. Ob das stimmt, werden wir heute anhand von Leistung, Gaming-Experience und Preis genau prüfen. Dies ist der DDR4 vs DDR5 Vergleich.
Was ist der Unterschied zwischen DDR4 und DDR5?
DDR klingt erst einmal kompliziert, muss es aber nicht sein. Denn im Grunde handelt es sich bei der sogenannten Double Data Rate Synchronous Dynamic Random Access Memory um den jeweiligen Arbeitsspeicherstandard, der alle paar Jahre verbessert wird. Kurzum: Sie benötigen einen guten DDR, damit Programme und Gaming auf Ihrem PC flüssig laufen. Und das soll nun der im Jahr 2020 veröffentlichte DDR5 übernehmen.
Was genau DDR5 besser macht als DDR4, enthüllt unser Vergleich. Machen Sie sich dafür erst einmal mit den wichtigsten Vergleichsdaten vertraut:
Technische Grundlagen von DDR4 im Überblick
Der 2014 veröffentlichte DDR4 war für über ein Jahrzehnt das Non-Plus-Ultra für Arbeitsspeicher. Selbst nach der Veröffentlichung des DDR5 im Jahr 2020 behielt der DDR4 seine Vormachtstellung noch für einige Jahre. Hohe Preise und eine geringe Verfügbarkeit führten dazu, dass viele PC-Nutzer weiterhin zum DDR4 griffen. Und immerhin: DDR4 brachte große Leistungsverbesserungen gegenüber DDR3 mit sich und überzeugte mit einer Taktfrequenz von bis zu 3200 MHz bei einer deutlich niedrigeren Spannung von 1,2 V.
Was bringt DDR5 wirklich?
Eines vorweg. Ja, auf dem Papier ist der DDR5 tatsächlich besser als der DDR4. Wie bei jeder anderen Innovation zuvor, bringt DDR5 Leistungsverbesserungen mit sich. Zwar fallen diese Verbesserungen teils geringer aus als bei Vorgängermodellen, markant sind sie aber dennoch. DDR5 überzeugt mit einer höheren Bandbreite von bis zu 8400 MHz, mehr Effizienz bei einer Spannung von 1,1V, mehr Parallelität mit zwei Kanälen pro Modul und damit auch einer höheren Datenrate von bis zu 67,2 GB/s.
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DDR4 vs DDR5 Benchmark – Leistung im direkten Vergleich
Das Versprechen von DDR5 ist groß. Während die Leistung und die Bandbreite verbessert wurden, wurde die Spannung gesenkt und erstmals im Modul selbst kontrolliert, was einen deutlich flexibleren und effizienteren Einsatz erlaubt. Dazu sind einzelne Module nun deutlich dichter, was die Datenrate pro Modul mehr als verdoppelt. Aber schlägt sich das auch im Praxistest nieder?
Wir haben einige der wichtigsten Benchmarks rund um DDR5 gesammelt und mit DDR4 verglichen. Dies sind die Ergebnisse:
Achtung: Die Gaming-FPS beider Arbeitsspeicher wurden jeweils mit speziellen Titeln, in diesem Fall Assassin’s Creed Valhalla, getestet. Im nächsten Kapitel werden wir uns mit den Ergebnissen aus Tests weiterer Titel beschäftigen.
Theoretische Bandbreite und reale Leistung
Der direkte Vergleich zeigt: Der DDR5-Arbeitsspeicher löst sein Versprechen von besserer Leistung ein. Insbesondere in Sachen Speicherbandbreite legt das aktuelle Flaggschiff DDR5-6400 ordentlich vor. In anderen Kategorien zeigt sich aber auch: Die Unterschiede zur Vorgängergeneration sind oft deutlich kleiner als zuvor versprochen. Im Benchmark-Test fiel außerdem negativ auf, dass die Latenz der neuen Generation sogar höher ist. In aller Fairness müssen wir hier aber anmerken: Der Unterschied von knapp drei Nanosekunden wird bei der Verwendung kaum spürbar sein.
Multitasking und professionelle Anwendungen im Test
Spannend sind auch die Erkenntnisse, die der Benchmark-Test zum Multitasking und professionellen Anwendungen liefert. Der DDR5-SSD soll die professionelle Arbeit mit anspruchsvollen Anwendungen deutlich verbessern. Der Test bestätigt diesen Vorsatz. Jedoch ist der Unterschied zum DDR4-3200 oft nur marginal. Während der DDR5 bei der Anwendung von Adobe Premiere immerhin 3 % besser abschneidet, unterliegt er dem DDR4 bei der Anwendung von Adobe Photoshop sogar knapp. Was lernen wir daraus? Für Multitasking und professionelle Anwendung ist DDR5 kein Muss, außer es wird richtig anspruchsvoll.
DDR4 vs DDR5 Gaming – Welcher RAM ist besser für Gamer?
Erwägen Sie den DDR5-Kauf für einen Gaming PC, haben wir gute Nachrichten für Sie. Denn der DDR5 konnte seinen Konkurrenten im Praxistest von Techspot in jeder Kategorie ausstechen. Das Tech-Magazin Techspot hat die neue DDR5-Generation in insgesamt 22 Games getestet und mit ihrem Vorgänger verglichen. So gut schnitt der DDR5 im Test ab:
Gaming-Performance und Framerates in verschiedenen Auflösungen
Im Techspot-Test war der DDR5 im Schnitt um etwa 4 % schneller bei Full-HD-Auflösung und bei 1 %-Lows sogar um 10 % schneller. Bei anspruchsvollen Titeln wie Star Wars Jedi: Survivor, Shadow of the Tomb Raider und The Last of Us Part I schloss er besonders gut ab. Auch in den Auflösungen 1440p und 4K konnte die neue Generation den Gesamtsieg einfahren. Bei einzelnen Titeln wie Valorant, CS:GO und The Division 2 enttäuschte er allerdings und war insgesamt langsamer als sein Vorreiter.
Der Test zeigt, dass der DDR5 besser für das Gaming geeignet ist. Das gilt vor allem dann, wenn Sie überwiegend neue, grafikintensive Titel zocken. Der 4 %-ige Performance-Vorteil schwindet aber, wenn wir ältere, weniger anspruchsvolle Titel betrachten. Bei beliebten Shootern waren die Konkurrenten mehrmals auf Augenhöhe und vermehrt schloss der DDR4 sogar besser ab. Ein Upgrade auf den DDR5 ist also kein Muss, wenn Sie lieber Klassiker zocken, die Ihre Grafikkarte ohnehin nicht grillen.
DDR4 vs DDR5 Preis – Kostenvergleich und Preis-Leistungs-Verhältnis
Bei seiner erstmaligen Veröffentlichung hatte DDR5 echte Startprobleme. Die neue Technologie war teuer, kaum verfügbar und in sehr wenigen Endgeräten verbaut. Erste Geräte mit DDR5 für Endverbraucher gingen erst Ende 2021 an den Start. Angesichts der anfangs noch recht kleinen Verbesserungen war das Interesse unter Privatnutzern deshalb erst noch überschaubar. Seitdem hat sich jedoch einiges geändert. Endgeräte mit DDR5-Arbeitsspeicher sind deutlich häufiger geworden und die Technologie ist nun nicht nur breiter verfügbar, sondern auch deutlich günstiger. In einigen Fällen erhalten Sie einen DDR5 sogar schon günstiger als einen DDR4.
Ein Beispiel: Den Kingston Fury Beast DDR5-6000 in 2×16 GB gibt es aktuell für rund 130 €; den vergleichbaren Kingston Fury Beast DDR4-3200 in 2×16 GB gibt es dagegen für rund 120 €. Auch wenn ein Upgrade aus Leistungsgründen aktuell nicht zwingend nötig ist, ist es durchaus sinnvoll, bei einer Neuanschaffung auf den DDR5 zu setzen, zumal er auch eine Investition in die Zukunft ist. Auf DDR5 werden neue Gaming-Titel mit hohen Ansprüchen deutlich besser laufen als auf DDR4 und das nächste Upgrade auf DDR6 frühestens 2027 erscheint.
Für wen lohnt sich DDR5 und wann sollte man bei DDR4 bleiben?
Wir wagen zu bezweifeln, dass Sie einen DDR5-SSD aktuell wirklich benötigen, wenn Sie nicht eine dieser beiden Voraussetzungen erfüllen: 1) Sie sind ein Harcore-Gamer, oder 2) Sie erstellen professionell Content. Für Gamer wird der DDR5 dann interessant, wenn es um besonders CPU-intensive Spieler oder eSports geht, wo auch kleine Performance-Unterschiede entscheidend sein können. Darüber hinaus bietet der DDR5 beim Multitasking und der Arbeit mit professioneller Software, wie z. B. Photoshop, merkliche Performance-Vorteile.
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Wenn Sie diese Voraussetzungen nicht erfüllen und aktuell ein Gerät mit DDR4 besitzen, müssen Sie sich noch keine Sorgen um den DDR5 machen. Bei moderater Nutzung Ihres PCs werden Ihnen die Performance-Unterschiede höchstwahrscheinlich gar nicht auffallen. Schaffen Sie allerdings sowieso gerade neue Hardware an, kann es trotzdem sinnvoll sein, in DDR5-Technologie zu investieren. In den kommenden Jahren werden die Anforderungen von Games weiter steigen und der DDR5 ist bestens gerüstet, den wachsenden Anforderungen standzuhalten. Und außerdem: Auf die DDR6-Generation zu warten, könnte zum Geduldspiel werden. Vor 2027 dürfte diese nämlich nicht die Endverbraucher erreichen.
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Fazit: DDR4 oder DDR5 – Die richtige Wahl für Ihren Mini PC
Nach anfänglichen Problemen hat sich DDR5 mittlerweile als Branchenstandard für Arbeitsspeicher etabliert und ist eine Bereicherung für jedes Gaming- und Arbeits-Setup. DDR5 liefert weitere Performance-Verbesserungen gegenüber DDR4 und macht gerade bei intensivem Gaming und der Erstellung von professionellem Content den Unterschied. Jetzt, wo der Preis für DDR5-SSDs deutlich gesunken und ihre Verfügbarkeit gestiegen ist, lohnt es sich also zuzuschlagen. Aber keine Sorge. Der DDR5 ist kein Muss.
Gerade wenn Sie lieber weniger CPU-intensive Titel zocken oder Ihren PC nur moderat nutzen, reicht ein DDR4-SSD völlig aus. Beim Casual Gaming oder im Home Office ist es ohnehin nicht zielführend, sich auf einzelne technische Komponenten von PCs zu versteifen. Viel wichtiger ist es, eine Lösung zu finden, die sich Ihren Bedürfnissen anpasst. Das gelingt z. B. mit Mini PCs des Herstellers GEEKOM. GEEKOM Mini PCs setzen sowohl auf DDR4 als auch auf DDR5 und passen sich jedem Nutzungsszenario an. Ob für Gaming oder Design-Arbeiten auf der Arbeit oder das Home Office, GEEKOM Mini PCs sind Ihren Anforderungen gewachsen – und das auf kleinstem Raum.